Der Sternenhimmel im Oktober 2016 – Augen auf für Uranus

Am 15. Oktober steht der Gasplanet Uranus in Opposition und kann über dem Siebengebirge also die ganze Nacht gut beobachtet werden. Er ist dann so hell, dass man ihn fast mit dem bloßem Auge sehen kann. Ein lichtstarkes Fernglas hilft auf jeden Fall bei der Suche. Uranus steht im Sternbild Fische. Durchs Teleskop und bei hohen Vergrößerungen erkennt man ein grün-blaues Scheibchen (siehe Foto unten im Beitrag). Seltener können Hobbyastronomen auch Stürme in seiner Atmosphäre als diffuse Streifen erkennen und fotografieren.

Abb. oben: Sternkarte für den 15. Oktober 2016 gegen 1:00 Uhr MESZ, eine größere Version der Karte, Quelle: VDS

Die typischen Sternbilder des Herbststernhimmels sind das riesige Sternbild Pegasus, wobei die linke obere Ecke bereits zur Andromeda gehört; man nennt das Pegasus-Quadrat auch Herbstviereck. Unterhalb von Pegasus und Andromeda sind nur Sternbilder mit schwachen Sternen zu sehen: Im Südwesten der Wassermann, im Süden der Walfisch und darüber die Fische.

Im Osten ziehen dagegen bereits die Sternbilder des Winterhimmels mit deutlich helleren Sternen auf: Senkrecht über uns die Cassiopeia (das „Himmels-W“), zum Südosthorizont hin gefolgt vom Perseus (mit dem veränderlichen Stern Algol) und dem Stier mit dem prägnanten Sternhaufen der Plejaden und dem rötlichen Stern Aldebaran. Gerade aufgegangen ist der Himmelsjäger Orion mit seinen sieben sehr hellen Sternen.

Neumond ist am 1. und Vollmond am 16. Oktober.

Am 30. Oktober endet die Sommerzeit MESZ. Die Uhren werden dann wieder um eine Stunde zurückgestellt.

Die Planeten im Oktober 2016

Merkur ist Anfang Oktober noch am Morgenhimmel im Osten zu sehen. Am frühen Morgen des 11. Oktober steht er nur 52‘ von Jupiter entfernt. Mit –1,1 mag ist Merkur recht hell, hat aber bereits das Ende seiner Sichtbarkeitsphase erreicht. Mit Jupiter als Wegweiser sollte man die beiden in einem Fernglas aber gut sehen können.

Venus steht abends tief am Südwesthimmel, sie ist als Abendstern noch nicht auffällig. Am 3. Oktober steht sie am Abendhimmel tief im Westen unweit der schmalen Mondsichel. Vom 25. bis 29. Oktober steht die Venus unterhalb des Planeten Saturn am Himmel.

Mars zieht durch den Schützen und ist weiterhin am Abendhimmel tief im Süden vertreten. Am 6. Oktober steht der Mars unweit des Stern Kaus Borealis (22 Sgr) am Himmel. Am 16. Oktober trennt sich der Lande-Demonstrator Schiaparelli vom Trace Gas Orbiter der europäisch-russischen ExoMars Mission. Beide erreichen 3 Tage später den Mars. Am 19. Oktober soll Schiaparelli auf dem Mars landen. Am 25. Oktober können gut ausgestattete Amateurastronomen versuchen, den Kometen 29P/Schwassmann-Wwachmann unweit des Mars zu finden. Der Komet hat dann vermutlich eine Helligkeit von 14 – 11 mag.. Fotografisch oder video-astronomisch sollte man ihn durchaus erfassen können.

Jupiter in der Jungfrau macht sich ab Mitte Oktober wieder am Morgenhimmel bemerkbar. Am frühen Morgen des 11. Oktober steht er nur 52‘ von Merkur entfernt.

Saturn verabschiedet sich tief im Südwesten vom Abendhimmel. Am 5. und 6. Oktober gesellt sich die schmale Mondsichel zu ihm. Vom 25. bis 29. Oktober steht Saturn oberhalb unterhalb der helleren Venus am Himmel.

Uranus in den Fischen steht am 15.10. in Opposition und hat eine Helligkeit von rund 5,7 mag. – beste Beobachtungszeit. Bei höheren Vergrößerungen erkennt man durch lichtstarke Teleskop vielleicht auch seine Monde Oberon und Titania. Uranus hat einen Durchmesser von 51.000 km. Dies entspricht dem rund 4-fachen Durchmesser unserer Erde, die 65 mal in die Uranus-Kugel hineinpassen würde. Uranus ist fast 3 Milliarden km von der Erde entfernt.

Das Foto links entstand am 30. September 2012 aus Bad Honnef (Siebengebirge). Aufnahmeinstrument war ein 12″ (30 cm) Goto Dobson Teleskop von Sky-Watcher, bei Einsatz einer 5x TeleVue Powermate zu f/25, einer i-Nova CCD mit RGB-Filtertechnik zu je 2000 Frames und der Nachbearbeitung mittels RegiStax und Photoshop.

Neptun im Wassermann stand am 2. September in Opposition; noch kann man ihn gut sehen.

Quellen: VdS / C. Preuß