Sternschnuppen, ein Komet und die Milchstraße über dem Drachenfels
- Am August 15, 2018
- Von Admin
- In Aktuelles, Beobachtungen, Presse
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Die lange Sternschnuppennacht der Perseiden 2018 wird uns in sehr schöner Erinnerung bleiben. Zwischen 22:30 und 2:30 MESZ war der Himmel klar genug, so dass man schließlich auch ganz deutlich die Milchstraße über dem Drachenfels erkennen konnte. Dutzende Sternschnuppen, darunter auch einige helle Feuerkugeln (Boliden) sorgten auch bei den zahlreichen Besuchern für Begeisterung, die unserer Einladung gefolgt waren.
Foto oben: Auch der Komet 21P/Giacobini-Zinner war in der Nacht der Perseiden ein Beobachtungsziel, C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.
Thomas Haas, Daniel Bockshecker und Christian Preuß hatten ihre Spiegelteleskope aufgebaut. Unsere Gäste konnten die Planeten Mars, Jupiter und Saturn bei hohen Vergrößerungen beobachten,- für viele Gäste war es der erste eigene und staunende Blick durch ein astronomisches Teleskop.
Fotos oben: Bereits früh am Abend baute das Team der Sternwarte Siebengebirge die Teleskope auf dem Drachenfelsplateau auf. C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.
Christian Preuß moderierte durch den Abend und so erfuhren die Besucher einiges über die Perseiden, die anderen gesichteten Objekte am Sternenhimmel und das Weltall. Das Team der Sternwarte beantwortete alle Fragen, teils auch in Englisch für die internationalen Gäste auf dem Drachenfelsplateau. Viele der Besucher hatten sich auch Iso-Matten, Decken und Kissen mitgebracht, legten sich auf die Aussichtstreppen des Plateaus und zählten die Sternschnuppen, die sie erblicken konnten.
Liebe Siebengebirgshimmelsgucker, unser spontaner Besuch bei eurer gestrigen „Spätschicht“ hat sich sehr gelohnt – viel mehr als vorab erwartet! Danke für alle interessanten Facherklärungen und die schönen Blicke auf Saturn, Mars und andere Himmelskörper. Auch die zahlreichen Sternschnuppen waren eindrucksvoll, ebenso wie die schönen bildlichen Darstellungen des Hantel Nebels und anderer Formationen am Firmament. Wir hatten nicht erwartet, dass ihr so hochkompetent, technikbegabt und obendrein noch so kommunikationsfreudig seid. Kompliment nochmal! Für uns steht fest: wir besuchen euch wieder! Martin. L., Bonn
…ein magischer Abend, der Himmel voller Sterne, jede Schnuppe wurde mit einem kollektiven Raunen begrüsst, dass in seiner Klangfarbe und Intensität die Grösse der gesichteten Sternschnuppe erahnen ließ, falls man sie gerade selber verpasst hatte…auf den warmen Steinen lag man, wohlig verpacktt, umgeben von Menschen, die auch auf dem Rücken lagen und in den Himmel schauten, ab und zu die Stimme eines Sternwartlers, der mit begeisterter Stimme faszinierende Dinge sagte…von Zeit zu Zeit hichgerappelt, einen Blick durch eines der Teleskope geworfen und mich gewundert und gestaunt über all das…und mich gefreut, dabei zu sein…herrlich war es!!… Stephanie T.
Der Hantelnebel M27, der Kugelsternhaufen M15, die Andromedagalaxie M31 waren weitere Beobachtungsziele. Ein besonderer Höhepunkt war schließlich noch die Beobachtung des Kometen 21P/Giacobini-Zinner, der Ursprungskomet des schwächeren Meteorstroms der Draconiden, die man jeweils im Oktober beobachten kann. Der Komet leuchtete mit 7. bis 8. Größenklasse. Seine leicht ovale Koma und der Schweifansatz waren auch visuell deutlich durchs Teleskop zu erkennen. Richtig beeindruckend waren die Live- und Farbbilder der genannten Objekte auf dem Bildschirm des Vereinslaptops, die mittels einer angeschlossenen Atik Horizon Astrovideokamera möglich sind!
Fotos oben: Nachbearbeitete Schnappschüsse des Andromedanebels und des Hantelnebels. Aufnahmeinstrumente waren ein 30cm Newton (f/5) und eine Atik Horizon Astrovideokamera. C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.