Augen auf: Der Mond zieht am 29.10.2015 vor dem Stern Aldebaran vorbei!
- Am Oktober 27, 2015
- Von Admin
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Am Donnerstag (29.10.2015) wird der Mond den Stern Aldebaran gegen etwa 22.50 Uhr bedecken und ihm so für mehr als eine Stunde lang sein Licht ‚ausknipsen‘. Das Ereignis kann man auch von Bad Honnef und dem Naturpark Siebengebirge aus beobachten. Gegen 23.54 Uhr wird Aldebaran schließlich wieder sichtbar werden, wenn die Mondscheibe unsere Sicht auf den Stern wieder freigibt.
Abb. oben: Der Stern Aldebaran neben dem Mond am 29.10.2015 und um 22.30 Uhr. 20 Minuten später verdeckt die Mondscheibe den Stern ganz. Quelle: Stellarium, Anblick für Bad Honnef/Siebengebirge
Bereits nach 22.30 Uhr wird man den hellen Aldebaran, den Hauptstern im Sternbild Stier, dicht neben dem Mond erkennen können. Ein hübsches Himmelspaar für das bloße Auge, bei der Beobachtung durch ein gutes Fernglas und sicherlich auch ein schönes Motiv für Himmelsfotografen. Die scheinbare Distanz zwischen Mond und Stern verkürzt sich am Himmel dann stetig, weil sich der Mond auf seiner Bahn um unsere Erde bewegt.
Doch Achtung: Aldebaran ist in Wahrheit ein Doppelsternsystem, welches von unserer Erde rund 67 Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9,5 Billionen Kilometer) entfernt ist, während unser Mond ’nur‘ eine Entfernung von 380 Tausend Kilometern hat. Einzig aus unserer Perspektive auf der Erde, stehen beide am Himmel also scheinbar direkt nebeneinander. Aldebarans Hauptstern ist ein roter Riesenstern (Roter Riese) und fast 45-mal größer als unsere Sonne, deren Leuchtkraft er sogar um das 150-fache übertrifft.
Abb. oben: Der Mond gibt unseren Blick auf den Stern Aldebaran am 29.10.2015 gegen 23.53 Uhr wieder frei, Quelle Stellarium, Anblick für Bad Honnef/Siebengebirge.
Den kurzen Moment, wenn der helle Rand des Mondes den Stern verdeckt, sollte man nicht verpassen; Ebenso auch nicht das Wiedererscheinen Aldebarans auf der gegenüberliegenden dunklen Seite des Mondes, nach etwas mehr als 60 Minuten, wenn die Mondscheibe die Sicht auf den Stern wieder freigibt. Ein faszinierender Anblick natürlich auch bei höherer Vergrößerung durch ein astronomisches Fernrohr.
Ob aber mit Fernglas, Fernrohr oder nur mit den bloßen Augen: Bei gutem Wetter und freier Sicht sollte man sich das Ereignis nicht entgehen lassen. Also Augen auf und bleibt neugierig! CP