Der Sternenhimmel im April 2016
- Am März 26, 2016
- Von Admin
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Der helle Planet Jupiter dominiert auch den Nachthimmel im April. Die Aufnahme vom 17. März 2016 zeigt Jupiter und seinen Mond Callisto (o.r), der seinen Schatten auf Jupiters Oberfläche wirft. Das Foto entstand mitten in Bad Honnef (Siebengebirge).
Gegen Mitternacht findet man das Sternbild Jungfrau über dem Südhorizont. Ihr hellster Stern trägt den Namen Spica. Ein Stück weiter oben am Himmel funkelt Arktur, der hellste Stern im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten. In südwestlicher Himmelsrichtung fällt Regulus im Löwen auf. Die drei Sterne Spica, Arktur und Regulus bilden zusammen das sogenannte Frühlingsdreieck. In diesem Jahr stört ein „Stern“ das bekannte Trio: Der helle Planet Jupiter zieht im Löwen die Blicke auf sich. Etwas oberhalb des Frühlingsdreiecks findet man das blasse Sternbild Haar der Berenike. Zum Südosthorizont hin kündigt sich der Übergang vom Frühlings- zum Sommersternhimmel an. Knapp über dem südöstlichen Horizont geht der Skorpion auf und mit ihm die Planeten Mars und Saturn.
Abb. oben: Sternkarte für den 15. April 2016 gegen 1:00 Uhr MESZ, eine größere Version hier, (VDS)
Im Sternbild Löwe kann man mit Hilfe lichtstarker Teleskope viele Galaxien beobachten, die viele Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind. Dank der Anschaffung einer der modernsten Kameras für die Videoastronomie, einer Atik Infinity Color, können wir solche und andere entfernten wie lichtschwachen Himmelsobjekte nun auch live auf einem Bildschirm zeigen. Die Kamera überträgt das Livebild aus einem Teleskop dabei direkt auf einen angeschlossenen Computer und Bildschirm. Bei unserer Beobachtungsaktion, am 16. April auf dem Drachenfels, soll die Kamera erstmals öffentlich zum Einsatz kommen.
Foto oben: Die Spiralgalaxie M66, im Sternbild Löwe, hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren und ist von unserer Erde rund 30 Millionen Lichtjahre entfernt. Entdeckt wurde sie am 01. März 1780 von dem französischen Astronomen Pierre Méchain. M66 bildet zusammen mit den Galaxien M65 und NGC 3628 das berühmte Leo-Triplett (M66 Gruppe), (c) C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.
Wer im April den abendlichen Sternenhimmel beobachtet, wird im Westen noch einige helle Sterne der Wintersternbilder ausmachen können; sie alle gehen aber bald unter.
Foto oben: Der Orionnebel M42, ein großes Sternentstehungsgebiet im Wintersternbild Orion, verabschiedet sich im Westen bald ganz vom Himmel und weicht den Sternbildern des Frühlings. Am 17. März haben wir ihn noch einmal beobachtet und fotografiert, (c) C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.
Am Osthimmel ziehen bereits die Sommersternbilder auf: Weit im Osten fällt Wega auf, der Hauptstern des Sternbildes Leier. Auf der Verbindungslinie zwischen den hellen Sternen Wega und Arktur nehmen der lichtschwache Herkules und das Halbrund der Nördlichen Krone ihre Plätze ein.
Neumond ist am 7. April. Der Vollmond am 22. April wird der zweitkleinste Vollmond der kommenden zehn Jahre sein.
Die Planeten im April 2016
Merkur ist fast den ganzen Monat abends am Westhimmel zu sehen. Die beste Beobachtungszeit geht vom 8. bis 20. April. Am 8. April ist Merkur nur 5° südlich der schmalen Mondsichel zu sehen.
Venus steht am Taghimmel und wird am 6.4. vom Mond bedeckt, nur 10° neben der Sonne und damit ein Fall für Spezialisten (Vorsicht vor der grellen Sonne!).
Mars nahe dem Skorpion ist nicht weit von Saturn entfernt. Der rote Planet wird heller und größer.
Jupiter stand Anfang März in Opposition, er ist noch fast die ganze Nacht zu beobachten. Am 1. April wandern die beiden Monde Io und Europa vor der Jupiterscheibe vorbei (Transits) und werfen dabei ihre Schatten auf seine Oberfläche. das Ereignis kann von Hobyastronomen beobachtet und fotografiert werden, wenn sie über ein ausreichend großes Teleskop verfügen.
Saturn steht wie Mars im Schlangenträger, der Ringplanet geht bald vor Mitternacht auf.
Uranus nimmt diesem Monat seine Konjunktion mit der Sonne ein, er steht mit ihr am Taghimmel.
Neptun ist den dritten Monat in Folge nicht am dunklen Nachthimmel zu sehen.
Quellen: VDS und C. Preuß