Der Sternenhimmel im Juni 2016 – Saturn zieht die Blicke auf sich

Der Juni ist der beste Monat, um von Bad Honnef und dem Siebengebirge aus die südlichen Sternbilder Skorpion und Schütze zu beobachten. Von Deutschland aus sind sie sehr nah am Horizont zu finden. Wer jedoch in der Mittelmeerregion Urlaub macht, kann sie deutlich höher am Himmel sehen. Neben dem hellen Skorpion-Hauptstern Antares fallen dieses Jahr dort die Planeten Mars und Saturn auf. Mars hat seine Opposition (Erklärung des Begriffs Opposition bei Wikipedia) gerade erst hinter sich. Saturn steht am 3. Juni in Opposition. Ein grandioser Anblick!

Abb. oben: Sternkarte für den 15. Juni 2016 gegen 1:00 Uhr MESZ, eine größere Version hier, Quelle: VDS

Oberhalb von Skorpion und Schütze verbergen sich die unscheinbaren Sternbilder Schlangenträger, Schlange und darüber der Herkules. Knapp über dem Schützen zieht der Zwergplanet Pluto seine ferne Bahn; ihn kann man aber nur im (sehr) großen Teleskop einer Sternwarte sehen, oder auf einer länger belichteten CCD-Aufnahme. Die besonders hellen Sterne am Himmel sind Arktur im Bootes, Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Am abendlichen südwestlichen Himmel kann man noch Jupiter im Löwen sehen.

Das Band der Milchstraße zieht sich quer über den Himmel. Da es im Juni aber nachts nicht ganz dunkel wird, ist es besser, die Milchstraße erst im August anzuschauen.

Neumond ist am 5. und der Vollmond scheint am 20. Juni.

Planetentreffen Drachenfels am 18. Juni

Am 18. Juni wollen wir, von der Sternwarte Siebengebirge, die öffentliche Beobachtungsnacht Planetentreffen Dachenfels durchführen. Unsere Beobachtungsziele werden Mars, Jupiter, Saturn und der fast volle Mond sein.

Die Planeten im Juni 2016

Merkur nimmt Anfang Juni eine größte westliche Elongation ein, ist aber nur von Südeuropa aus am Morgenhimmel zu sehen.

Venus wird am 6./7. Juni von der Sonne bedeckt, was freilich nicht zu sehen ist.

Mars hat sich nach seiner Opposition vom Skorpion in die Waage bewegt und leuchtet als heller und orangefarbener Lichtpunkt. Seine kürzeste Entfernung zur Erde erreichte er am 30. Mai. Ein Blick durchs Teleskop lohnt also auch im Juni noch.

Jupiter kann man noch in der ersten Nachthälfte zwischen Löwe und Jungfrau sehen. Bei einer Beobachtung durchs Teleskop erkennt man in seiner Gasatmosphäre bereits einige Details. Die vier galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto sind neben Jupiter sichtbar. Am 11. Juni steht der Mond nahe Jupiter. Beide trennen dabei 2,2.°. Die Begegnung findet zwar in der hellen Dämmerung statt, dennoch sollte man das Ereignis mindestens mit einem Fernglas beobachten können.

Foto oben: Übersichtsaufnahme von Jupiter mit seinen vier Monden Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Sehr schön kann man die unterschiedlichen Farben der Monde erkennen. Aufnahme vom 7. Mai 2016, (c) C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.

Saturn erreicht am 3. Juni seine Opposition und ist dann rund 1348 Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt. Das Licht von Saturn benötigt 75 Minuten bis zu uns; wie Mars steht Saturn tief am Himmel, zwischen Skorpion und Schlangenträger. Einen eigenen Blick auf Saturn mit seinem Ring sollte man sich jetzt nicht entgehen lassen. Mit einer Neigung von 26° sind die faszinierenden Saturnringe jetzt fast maximal geöffnet. Neben dem Planeten erkennt man durch ein lichtstarkes Teleskop auch seine Monde Titan, Rhea, Dione und Thetys.

Foto oben: Der faszinierende Ringplanet Saturn am 11. Juni 2015 über dem Siebengebirge. Im Jahr 2016 wird seine Ringebene noch weiter geöffnet sein, (c) C. Preuß, Sternwarte Siebengebirge e.V.

Uranus ist immer noch zu nah an der Sonne, um sich am dunklem Himmel bemerkbar zu machen.

Neptun im Wassermann taucht endlich wieder am Morgenhimmel auf. Am 26. Juni begegnet ihm der Mond am Himmel.

Quelle: VdS und C. Preuß