Merkurtransit: Merkur am 11.11. … wohl leider nur hinter Wolken
- Am Oktober 26, 2019
- Von Admin
- In Aktuelles, Beobachtungen, Presse
1
ACHTUNG: Die für den 11.11. geplante, öffentliche Beobachtungsaktion des Merkurtransits müssen wir -witterungsbedingt- leider absagen! Falls es spontan noch zu Wolkenlücken kommen sollte, dann versuchen wir nur intern noch einige Fotos aufzunehmen.
Am 11. November möchten wir tagsüber den Durchgang des Planeten Merkur vor der Sonne beobachten. Der seltene Merkurtransit ist vom Drachenfels aus natürlich nur sichtbar, wenn die Wolken nicht die Sicht versperren. Das Wetter muss also unbedingt mitspielen!
Abb. oben: So war Merkur (oben rechts im Bild) am 8. Noember 2006 vor der Sonnenscheibe zu sehen. Unten links ist ein Sonnenfleck sichtbar. Quelle: Wikipedia, edhiker, ohne Änderungen, CC BY 2.0
Der Planet Merkur ist der innerste und kleinste Planet unseres Sonnensystems. Er steht der Sonne mit einer mittleren Sonnenentfernung von etwa 58 Millionen Kilometern am nächsten und hat einen Durchmesser von rund 4880 Kilometern. In knapp 88 Tagen umkreist er die Sonne. Seine maximalen Tagestemperatur beträgt rund 430 Grad und seine Nachttemperatur bis -170 Grad Celsius. Er weist die größten Temperaturschwankungen aller Planeten des Sonnensystems auf.
Merkur vor der Sonnenscheibe
Merkur ist im Vergleich zur Sonne ein echter Zwerg und erscheint uns am 11. November nur als ein kleiner Punkt vor der vergleichsweise großen Sonnenscheibe. Der Merkur erscheint so winzig, dass eine Sonnenfinsternisbrille allein NICHT genügt, um ihn auf seinem Weg vor der Sonne zu verfolgen. Dafür langt das Auflösungsvermögen unserer Augen einfach nicht aus.
Eine höhere Vergrößerung und Auflösung ist also erforderlich und es ist unerlässlich die Augen durch geeignete Filter bei der direkten Beobachtung der Sonne zu schützen. Ferngläser und Teleskope verstärken das Licht zusätzlich und würden den Effekt eines Brennglases auf der Netzhaut haben. Schutzmaßnahmen sind für die Beobachtung unabdingbar. Schauen Sie also niemals ungeschützt in die Sonne, weder mit den bloßen Augen noch durch ungenügend geschützte Ferngläser oder Teleskope. Fachgerecht sind allein speziell entwickelte Filter vor der Öffnung des Beobachtungsinstruments, die nur einen ungefährlichen Bruchteil des Sonnenlichts in das Auge lassen.
Mit entsprechend geschützten Teleskopen beobachten wir den Merkurtransit am 11. November vom Drachenfelsplateau aus.
Der Merkurtransit verläuft zeitlich ca. wie folgt:
1. äußerer Kontakt mit dem Sonnenrand: 13:35 Uhr
2. innerer Kontakt mit dem Sonnenrand: 13:37 Uhr
(…) Merkur wandert nun vor der Sonne her. Mit etwas Glück vielleicht sogar knapp an/vor einem Sonnenfleck vorbei (…) Der Austritt Merkurs am gegenüberliegenden Sonnenrand wird für uns unsichtbar sein, da die Sonne dann bereits unter dem Horizont stehen wird.
Am 11. November bauen wir unsere Teleskope früh genug auf dem Drachenfelsplateau auf.
Wir beobachten den Merkur vor der Sonne durch spezielle Sonnenfilter im Weißlicht und filmen ihn auch durch unser h-alpha Sonnenteleskop mit einer Objektivöffnung von 100 mm. Damit wollen wir den Merkur auch schon kurz vor dem eigentlichen Durchgang vor der Sonnenscheibe auffinden und filmen. Mit etwas Glück ist dann am Sonnenrand auch noch eine schöne Protuberanz in der Sichtlinie zu Merkur zu sehen.
ACHTUNG: Die für den 11.11. geplante, öffentliche Beobachtungsaktion des Merkurtransits müssen wir -witterungsbedingt- leider absagen! Falls es spontan doch noch zu Wolkenlücken kommen sollte, dann versuchen wir nur intern noch einige Fotos aufzunehmen.
Der nächste von Mitteleuropa aus sichtbare Merkurtransit findet erst in 13 Jahren, am 13. November 2032, statt. Den letzten Merkurtransit am 9. Mai 2016 konnten wir übrigens ganz erfolgreich beobachten.
